Laos

Wir haben es geschafft. Nach 7 Monaten sind wir in Südostasien angekommen. Der ursprüngliche Grund für die Reise. Nach der stressigen Zeit in China sind wir überrascht wie unkompliziert die Einreise und alle Formalitäten für das Auto funktionieren. Das hängt nicht damit zusammen, dass die Laoten sich super auskennen (unser carnet de Passage wurde zuerst falsch gestempelt), sondern das sie einfach super entspannt sind. Auch auf der Straße stellen wir das fest. Das erste mal seit echt länger Zeit wird nicht mehr gehupt. Endlich kann man an einer grün gewordenen Ampel ohne Hupkonzert starten. Wir können unser Glück kaum fassen und lassen uns treiben.
Aufgrund der schlechten Straßen schaffen wir es nicht bis Luang Prabang und halten auf einem geebneten Platz mitten im Dschungel. Mit uns sind noch die Österreicher, die Brasilianer und Vera und Aaron. Wir verbringen einen letzten gemeinsamen Abend und lassen die Chinareise noch einmal Revue passieren. Wir waren nun doch eine ganze Weile miteinander unterwegs und es ist komisch auf Wiedersehen zu sagen. Am nächsten morgen fahren die anderen weiter nach Luang Prabang. Wir entscheiden uns für ein paar Tage Dschungel und Ruhe. Und die kriegen wir auch. Außer Grillen und anderen Insekten hört man nichts. Obwohl ich die Insekten nicht immer beruhigend fand. Nachts hatten wir Besuch von einem echt großen Tausendfüßler. Den hätte ich lieber weiter weg von unserem Auto gewusst. Da waren mir die Schmetterlinge tagsüber wesentlich lieber. Und davon gibt es in Laos einige. In allen Formen und Größen flattern sie durch die Gegend.
Doch nach zwei Tagen geht uns leider das Trinkwasser aus und so fahren wir nach Luang Prabang. Eine sehr ruhige und wunderschöne Stadt am Mekong. Hier treffen wir natürlich die Anderen wieder und genießen gemeinsam die westlichen Cafés und Bars. Schnell gewöhnen wir uns daran, dass wir nicht mehr die einzigen Touristen sind. Manchmal hat man das Gefühl es gibt mehr Touristen als Einwohner. Der Vorteil für uns ist: wir sind nicht mehr so interessant. Und das tut, vor allem nach China, sehr gut. 
Doch die Ruhe hält nicht lange an. Schnell schleichen sich die Hintergedanken an die thailändische Grenze in den Vordergrund. Das Problem: ausländische Autos sind grundsätzlich verboten. Das Gesetz soll vor allem chinesische Autos draußen halten. Bei Overlandern drücken die Grenzer ab und an mal ein Auge zu. Doch sicher sind wir natürlich nicht. So fahren wir lieber schon weiter, obwohl wir gerne einen Monat in Luang Prabang geblieben wären. Zusammen mit Vera und Aaron fahren wir nach Vang Vieng, der Partystadt Laos. Mich haut die Stadt nicht gerade um. Sie ist ziemlich hässlich und selbst die Verkaufsstände sind eher heruntergekommen. Dafür gibt eine blühende Barkultur. In einer Bar sind die Getränke in der happy hour umsonst. Ich kann verstehen, dass mit genug Alkohol, und den gibt es, auch Vang Vieng schön sein kann. Was allerdings auch nüchtern schön ist, ist die Umgebung. Inmitten des Dschungels ragen Steinformationen aus dem Boden und man kann Höhlen besichtigen. Wir finden eine die abseits vom Haupttourismus (koreanischen Reisegruppen) liegt. Sie wird von einem alten, kleinen Mann bewacht und er erklärt uns im gebrochenen englisch soviel er weiß. Die Besichtigung der Tropfsteinhöhle ist sehr interessant und wir genießen es, dass wir uns frei in der Höhle bewegen können und uns soviel Zeit nehmen können wie wir wollen. 
Unser letztes Ziel in Laos ist dann Vientiane, die Hauptstadt. Es ist zwar keine schöne Stadt, aber die Leute sind freundlich und wir genießen guten Kaffee. An unserem letzten Abend schaffen wir es dann unseren Schlüssel zu verlieren. Beim Essen aus der Tasche gelegt und dann nicht wieder eingesteckt. Obwohl wir schon eine halbe Stunde später wieder am Ort waren, der Schlüssel war weg. Ich frage einen der Ladenbesitzer ob er bei ihm abgegeben wurde. Wurde er leider nicht, aber er hilft mir mit dem Sicherheitsbeamten zu kommunizieren und es wird eine Durchsage für uns gemacht. An dem Schlüssel war leider alles: Auto, Hotel, sämtliche Kisten im Auto und der Tankdeckel. Wir haben leider kein Glück und niemand gibt den Schlüssel ab. Im Hotel geht die Pechsträhne gleich weiter. Für unser Zimmer haben sie keinen Ersatzschlüssel. Nach einer stunde warten probiert Paul die Tür und siehe da sie geht auf, obwohl sie abgeschlossen war. Glück im Unglück, die Schlösser sind kaputt.
Eigentlich sollte es dann zu einem Wasserfall in der Nähe von Vientiane gehen, doch als wir dort ankommen stellen wir fest, dass es keinen Empfang gibt und den brauchen wir um Sachen für die Thai-Grenze zu organisieren. Also machen wir uns wieder auf den Rückweg. Doch es gibt auch gute Nachrichten an diesem Tag. Vera und Aaron haben es nach Thailand geschafft. Wir beschließen es am nächsten Tag zu probieren und haben Glück. Mit viel freundlichem Lächeln und dummstellen, lassen Sie uns durch. Wir haben das Gefühl: jeder Beamte weiß, dass wir nicht rüber dürfen, aber bei Leuten die ihnen sympathisch sind drücken sie auch mal ein Auge zu. Unser Glück!

Sightseeing in Laos. Hier sehen die Buddhas ganz anders aus als in Tibet

Ein Blick über die Stadt im Dschungel (Luang Prabang)

Und noch einmal mit Mekong

Wasch-Tag im Kloster 

Noch ein Buddha (diesmal mit stachligen Haaren)

Das erklärt wieso das Essen hier so scharf ist

Ich bei meinem ersten ausländischem Friseurbesuch 

Wasserfälle in der Nähe von Luang Prabang 

Und noch ein Bild weil es so schön war










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