Iran 2 - durch die Wüste nach Mashhad

Nach der Erholung in den Bergen haben wir uns auf gemacht in Richtung Mashhad. Unsere Route führt uns einmal komplett durch die Wüste Dasht-e Kavir. Erster Halt war Varzaneh. Eine kleine Wüstenstadt zwischen Isfahan und Yazd. Hier wollten wir die Chance nutzen mal wieder zu duschen. Doch durch die Reperaturen sind unsere Bargeldresrven merklich geschrumpft und schon in Isfahan mussten wir feststellen, dass wir uns die Eintritte zu manchen Sehenswürdigkeiten nicht leisten konnten. Also haben wir unseren Verbrauch merklich runter gefahren. Wasser gibt es nicht mehr aus Flaschen sondern von den Trinkwasserspendern und zum Essen gibt es viel Reis mit wenig Gemüse.
Schnell mussten wir feststellen, dass es viel Zeit und Geduld braucht einen 70l Wassertank an einem Trinkwasserspender aufzufüllen. Dank unserer vielen mitgenommen Gewürzen, wird immerhin der Reis mit Gemüse (eigentlich immer Zuchini mit grüner Paprika) nicht langweilig. Aufgrund dieses Geldmangels haben wir uns in Varzaneh auch kein Zimmer genommen, sondern nur ein Dusch- und Aufenthaltsrecht für kleines Geld verhandelt.

Von Varzaneh aus sind wir dann zu einer alten aber gut erhaltenen Karawanserei gefahren und haben den Abend und die Nacht dort verbracht. Am nächsten Tag sind wir früh morgens los um auf einen alten Vulkan zu klettern. Es wirkt als wären eher Hügel von Lava überzogen worden. Den Vulkan an sich erkennt man leider nicht mehr wirklich. Aber die Aussicht war es Wert. Man hat einen großartigen Blick auf eine  Oase und einen Salzsee im Hintergrund. Ansonsten soweit das Auge reicht Sand bzw. sehr trockener Boden. Den Salzsee haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen, doch erst mussten wir die Mittagshitze überstehen.
Das ist hier gar nicht so einfach, denn es weht ein starker, böiger Wind. Und so ist unser Tarp als Sonnenschutz etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. So gegen 16 Uhr kann man dann langsam wieder anfangen sich zu bewegen. Und so haben wir uns auf in Richtung Salzsee gemacht. Der See ist fast vollkommen ausgetrocknet. Und so kann man für einen kleinen Eintritt mit dem Auto auf dem 30 mal 30 Kilometer großen See nach Belieben herumdüsen. Ab und an kommt man an Wasserbecken vorbei aus denen noch Salz gewonnen wird. Neben den Becken türmen sich dann die Salzberge. Wenn man in der Mitte des Sees angekommen ist, sieht man bis zum Horizont nur diese Weiße Salzkruste. Der Boden ist komplett flach und überall nur weiß. Das fühlt sich etwa surreal an. Doch nach dem Spaß ging es erstmal in die Waschanlage, den Landi vor Rost schützen. Der Mann der die Waschanlage ist, hat unseren Landi so ordentlich gereinigt, dass der Dreck der letzten 20 Jahre jetzt auch runter ist und nicht nur das Salz.

Für den Abend haben wir uns ein schönes Plätzchen in den Sanddünen gesucht. Hier durften wir feststellen, wie anstrengend es ist wenn man versucht eine doch recht große Düne raufzurennen und, dass man auf einer Plastiktüte leider nicht so wirklich hinunter rutschen kann. Unseren Spaß hatten wir trotzdem. Die nächsten Tage waren dann vom Fahren geprägt. Es waren noch 1000km bis Mashhad und wir wollten es in drei Tagen schaffen. Das heißt tagsüber viel fahren und gegen Nachmittag ein schönes ruhiges Plätzchen finden. Auch hier hat uns der Wind mal wieder überrascht und unseren Spitverbrauch ganz schön in die Höhe getrieben, aber Diesel kostet hier ja zum Glück nicht viel. Vorbei an wilden Dromedaren, kleinen Oasendörfern und in weiten Strecken Sand haben wir also unseren Weg nach Mashhad bestritten.
In Mashhad haben wir uns dann wieder in einem Park niedergelassen. Der Wärter hat uns natürlich direkt zu einem der prominentesten Plätze geführt, damit auch jeder die Touristen bewundern kann. Und das haben auch viele. Manche kamen nur zum gucken, andere haben versucht mit uns zu sprechen und uns Tee oder Essen angeboten. 
Doch nach einem Stadtausflug mussten wir feststellen, dass es auch im Iran Asis gibt. Jemand hat unser Fenster gewaltsam geöffnet (zum Glück ohne es zu beschädigen) und Dreck hineingeworfen. Außerdem war die Beleuchtung des hinteren Nummernschildes zertreten. Unser großes Glück war, dass nichts geklaut wurde. Wieso jemand so was tut haben wir zwar immer noch nicht verstanden, aber das Auto war schnell gereinigt und wir dachten das Licht brauch man wahrscheinlich eh nicht wirklich. Doch als wir einen Wachmann darauf aufmerksam machten, setzte er sofort alles daran uns zu helfen. Als würde er versuchen die Tat des Anderen wieder gut zu machen, waren er und vier andere umso zuvorkommender. Uns wurden erstmal ein kalter Saft gebracht und dann geguckt, was kaputt ist. Da nicht nur das Plastik, sondern auch die Lampen kaputt waren wurde jemand organisiert der wusste wo es neue gibt. Ohne Umschweife wurde Paul in ein Auto gepackt und neue Lampen besorgt.  Bezahlen durften wir die Lampen auch nicht. Nach erfolgreicher Montage wurden wir auch noch zum Abendessen eingeladen. Auch hier hat uns die Herzlichkeit der meisten Iraner mal wieder vollkommen überrumpelt. Und so konnten wir doch noch zufrieden ins Bett gehen. 
Am nächsten Tag konnten wir dann auch unser Turkemnistan Visum abholen. Ein doppelter Lotterie Gewinn. Glücklich haben wir uns also auf den Weg Richtung Grenze gemacht. Morgen am 19.7 geht es dann über die Grenze nach Turkmenistan. Wir sind gespannt was uns erwartet. 

altes Karawanserei. Ein Anwohner des nächsten Dorfes füllt seinen Wassertank an dem Wasserloch in der Mitte auf.

Abendessen auf dem Dach.

Blick vom alten Vulkan

Der Salzsee







Warnschild

Und da sind sie auch schon 

Reparaturarbeiten 

Und unser Turkmenistan visum (bisschen wie eine TU Klausur: 50% schaffen es nicht)

Die Latte am Salzsee 1

Und 2

Liebe Grüße gehen raus an alle Schiffbauer

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