Armenien

Eigentlich wollten wir Armenien nur als Transitland auf unserer Reise durchqueren, doch unser Auto hat es sich anders überlegt. Schon in Georgien haben wir uns gefragt, ob wir wohl etwas mehr schaukeln als sonst. Das zu entscheiden ist gar nicht so einfach, da grundsätzlich alles in dem Auto wackelt oder vibriert. Doch da wir irgendwann nach jedem Speed-bump gar nicht mehr aufhörten zu schaukeln und sogar eine Tasse zu Bruch gegangen ist, waren wir uns sicher. Die hinteren Stoßdämpfer haben die georgischen Straßen nicht überlebt. Da die armenischen Straßen noch schlechter sind kamen wir nun nur noch langsam voran. Ich würde es auch nicht mehr fahren nennen, sondern es kam eher reiten gleich. Auf den Straßen wahren häufig leichte Bodenwellen, die das ganze Auto ins schwingen gebracht haben, sodass wir nur noch auf und ab gehüpft sind. Da im Iran nicht mit Ersatzteile zu rechnen war haben wir uns in Yerevan auf die Suche gemacht. Nachdem der offizielle Land Rover Händler meinte, dass er uns nicht helfen kann, beschlossen wir alle Ersatzteilehändler abzureiten. Nachdem Paul den dritten Laden gefunden hatte (er war unbeschildert in einem Keller versteckt) konnte uns endlich geholfen werden. Allerdings musste auch er die Ersatzteile bestellen, sie sollten aber innerhalb von vier Tagen spätestens da sein. Also haben wir uns einen Ort gesucht um die Tage bis dahin zu verbringen. Bei 3Gs Camping wurden wir fündig. Der Campingplatz ist ein kleines Paradies. Es gab eine Küche, Wärme Duschen, Toiletten und als Highlight einen Pool. Wie man sich vorstellen kann, haben wir es uns richtig gut gehen lassen. Die Nachbarn haben uns sogar das Deutschlandspiel gucken lassen. Am Abend des vierten Tages kamen dann auch endlich die Stoßdämpfer und so konnten wir am nächsten morgen weiter Richtung Iran. Auf dem Weg haben wir eine Werkstatt gefunden die uns noch schnell die Stoßdämpfer eingebaut hat und schon ging es weiter. Am 22.6 (zwei Tage vor Ablauf unseres Visum) sind wir dann in den Iran eingereist. Schön ordnungsgemäß gekleidet begang die Jagd nach Stempeln für unsere Einreise und die des Autos. An der Grenze haben wir auch direkt Bekanntschaft mit der Gastfreundlichkeit der Iraner gemacht. So wurden wir an einem Posten zu einer Zitronenlimonade und an einem anderen zu Brot mit Käse eingeladen. Bisher das herzlichzte Willkomensheißen in einem Land. Doch bald haben wir auch die Kehrseite dieser Herzlichkeit erlebt. Man kann nämlich nicht oder nur sehr schlecht Einladungen ablehnen. Da wir doch sehr touristisch aussehen wurden wir regelmäßig von Fremden angesprochen, uns Visitenkarten in die Hand gedrückt und aufgefordert mitzukommen. Dadurch bekam ich dann meinen ersten Kulturschock. Man kann der neuen Kultur nämlich überhaupt ich entkommen. Natürlich ist es sehr nett mal auf einen Tee eingeladen zu werden, aber alle 100m fand ich es einfach zu anstrengend. Da Paul sich auch eine leichte Erkältung eingefangen hat (bei 35° im Schatten auch eine Kunst) haben wir uns dann auf die Flucht in die Natur gemacht. Nun haben wir einen ruhigen und recht heißen Spot in den Bunten Bergen an dem wir uns erholen. Ab morgen geht es dann Richtung Teheran. Wir müssen noch auf unser Turkmenistan Visum hoffen und das Usbekistan Visum abholen. 

Erholung bei 3G Camping

Yerevan



Einreise in den Iran







Kommentare

  1. Hey ihr Beiden, freut uns zu lesen, dass Ihr die Stossdämpfer noch rechtzeitig bekommen habt und die Visumfrist einhalten konntet. Wir wünschen Euch weiterhin eine schöne und spannende Reise! Liebe Grüsse Robin & Daina

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